Daoyin Yangsheng Gong === Medizinisches Qigong --- Einige TCM Informationen
Grundlegende Begriffe
Was ist TCM?
TCM ist die Abkürzung für Traditionelle Chinesische Medizin. Die 5 Säulen
der TCM sind:
Ernährung
Kräutertherapie
Massage
Akupunktur bzw. Akupressur
Qigong
Was ist Akupunktur?
Die Akupunktur ist eine Technik, bei der man die Hautoberfläche
an bestimmten Punkten - den Akupunkturpunkten - mit sehr feinenen Nadeln durchsticht.
Diese liegen auf Energiekanäle, den Leitbahnen bzw. Meridianen. Die Nadeln werden
mit verschiedenen Techniken eingestochen und manipuliert, die jeweils eine
besondere therapeutische Wirkung haben.
Was sind Leitbahnen bzw. Meridiane?
Leitbahnen vernetzen alle Organe und Teile des Körpers zu einem organischen Ganzen miteinander.
Sie transportieren Qi und Blut, schützen gegen äußere Erkrankungen. Ebenso übermitteln sie
das mit der therapeutischen Wirkung verbundene Nadelgefühl.
Das Qi - die Lebensenergie
Auf der Suche nach einer genauen Übersetzung des Begriffes Qi findet man zahlreiche Varianten.
Eine der zutreffendsten Beschreibungen - eine genaue Übersetzung gibt's im Deutschen nicht - findet
sich schon auf den ersten Seiten des Neijing: Dort heißt es im Zusammenhang über den Lebensstil
der Menschen: "Heutzutage hat sich der Lebenstil der Menschen verändert. ... Sie ... vergeuden ihr Qi.
... Sie wissen nicht um die Geheimnisse der Pflege der Energie und Lebenskraft.
Das Schriftzeichen in seinem Aufbau beschreibt das Reiskorn, das aufplatzt unter dem emporsteigenden Wasserdampf.
Man kann sich dies leicht vorstellen: Reis als wichtige Lebensgrundlage wird in Wasser gekocht, damit er im Alltag
Energie spendet.
Der Begriff Qi ist aber auch in der chinesischen Philosophie von großer Bedeutung: Alles im Universum ist aus Qi
zusammengesetzt und durch sein Qi definiert, wobei zu beachten ist, dass Qi weder ein unveränderlicher
Urstoff, noch einfach nur Lebensenergie ist. Es wird bei dieser Denkweise nicht zwischen Materie und Energie
unterschieden.
Interessant mag an dieser Stelle auch der Hinweis auf die Theorie des bekannten Physikers Max Planck sein. Er sagte
schon in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts n. Chr., dass letztlich jede Erscheinungsform auf Quantenenergiefelder
zurückzuführen ist - Felder, die eine bestimmte Information tragen. Folglich läßt sich sagen:
Alles, was existiert ist Qi.
Hinweis:
Im allgemeinen Sprachgebrauch - und auf dieser Webseite - wird Qi mit Lebenskraft bzw. Lebensenergie beschrieben.
Das Jing Luo - das Leitbahnensystem
Der Begriff Jing Luo beschreibt den Aufbau der Akupunkturanatomie. Jing sind die senkrechten Leitbahnen bzw. Meridiane.
Diese verlaufen über den gesamten Körper. (siehe auch Akupunkturliste)
Jing heißt "durchgehen", Luo heißt "etwas, das verbindet oder anknüpft" bzw. "ein Netz". Und so
kann man sich das System vorstellen: ein Netz von Leitbahnen das den Körper überzieht. Die Leitbahnen
stellen die Kanäle dar, auf denen das Qi im Körper befördert wird.
Das Leitbahnensystem besteht aus 12 Hauptleitbahnen, die den sechs Yin- und sechs Yang-Organen zugeordnet sind und auch als Jing-Leitbahnen bezeichnet werden. Weiterhin gibt es acht Sonderleitbahnen, von denen nur zwei,
das Lenkergefäß und das Dienergefäß von besonderer Bedeutung sind.
Weiterhin gibt es viele kleine, feine, netzartige Nebenleitbahnen, den Luo-Leitbahnen.
Die Leitbahnentheorie setzt voraus, daß Störungen innerhalb einer Leitbahn zu einer Disharmonie entlang
dieser Leitbahn führen oder daß solche Störungen das Ergebnis der Disharmonie des verbundenen Organs sind.
Das Zang Fu - das Organsystem
Zang-Organe
Fu-Organe
Herz
Dünndarm
Herzbeutel
Dreifacher Erwärmer
Lunge
Dickdarm
Leber
Gallenblase
Milz
Magen
Niere
Blase
Zang-Fu ist die allgemeine Bezeichnung für die Organe des menschlichen Körpers.
Wenn in der TCM von Organen gesprochen wird, so muss man immer beachten, daß die TCM eine
ganzheitliche Medizin ist. Das bedeutet: es existiert keine scharfe Trennung zwischen Körper und Geist.
Somit werden die allgemeinen Lebenssituationen immer mitbetrachtet. Organisch heißt dies: Organe lassen
sich nur durch deren Funktion und Beziehungen definieren: Das heißt: wir sprechen hier zwar von
einzelnen Organen, meinen aber immer die Funktionskreise des genannten Organs.
In der TCM wird zwischen den Zang-Organen, den Speicher-Organen,
und den Fu-Organen, den Durchlass-Organen unterschieden.
Zusätzlich gibt es noch einige weitere außergewöhnliche Organe, wie z. B. Gehirn, Mark, Knochen Blutbahnen,
Uterus.
Weitere Informationen zu den Funktionskreisen, deren Zusammenhang mit der Natur und der TCM werden im
Kapitel Wu Xing - Die fünf Wandlungsphasen beschrieben.
Yin Yang - das System der beiden Polaritäten
Die Theorie von Yin und Yang ist keine Wissenschaft von Gegensätzen; sie ist eine Logik, bzw. Philosophie, die
das Ganze, das Universale als gegensätzliche Polaritäten betrachtet. Das bedeutet auch, daß Yin und Yang
nicht nur universale Zusammenhänge beschreiben, sondern auch eine Denkweise wiedergeben. Es existieren
deshalb auch mehrere Prinzipien von Yin und Yang:
Alles hat einen Yin und einen Yang - Aspekt.
Jeder Yin und Yang-Aspekt kann wiederum in Yin und Yang unterteilt werden.
Yin und Yang schaffen / brauchen einander.
Yin und Yang kontrollieren sich gegenseitig.
Yin und Yang verwandeln sich ineinander.
Yin und Yang sind gleich groß.
(Quelle: Das große Buch der chinesischen Medizin)
Da diese Polaritäten unzertrennlich miteinander verbunden sind, gilt aber auch:
Durch das Zusammenspiel Yin und Yang und der Beziehung zwischen Innen und Außen fließt das Qi
ungehindert durch den ganzen Körper. Es ist alles alles im Fluß, der Mensch ist gesund. Eine Störung dieser
Harmonie bedeutet eine Verschiebung, ein Auftreten einer Krankheit. Eine Trennung bedeutet Stillstand des Qiflusses, den Tod.
Wu Xing - das System der fünf Wandlungsphasen
Dabei bedeuten:
Holz 木 mù Aufbruch, Entwicklung eines Handlungsimpulses, Expansion, Steigen
Metall 金 jīn Reife, Kontraktion, Kondensation, Ablösung, Sinken
Wasser 水 shuĭ Betrachtung, Lageerfassung, Ruhe
Die Theorie von den 5 Elementen ist richtigerweise eine Theorie von den 5 Wandlungsphasen.
Die fünf Wandlungsphasen sind das Tor und das Kernstück der chinesischen Medizin.
Sie beschreiben alles, was im Universum existiert, und stellen es in eine höhere Sinngebung
und Ordnung, deren Ausgangspunkt das Dao ist.
Diese Theorie entwickelte sich in einem Zeitraum von 500 Jahren ( ca 16. - 11. Jhdrt. v. Chr.)
während der Yin-Dynastie und von 1100 bis 221 v. Chr. während der Zhou-Dynastie. Die Basis dieser
Theorie sind Beobachtungen aus de Natur: Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser. Diese 5 Elemente stehen in
einer dynamischen und ausgewogenen Beziehung zueinander. Dabei stehen sie auch für folgende Eigenschaften:
Element
Organe
Holz
Leber / Gallenblase
Feuer
Herz / Dünndarm
Erde
Milz / Magen
Metall
Lunge / Dickdarm
Wasser
Niere / Blase
Damit eine vollständige Harmonisierung stattfinden kann, müssen sie in bestimmter Beziehung
zueinander stehen (s. Abb. oben).
Der Übergang von einer Wandlungsphase zur nächsten vollzieht sich nicht abrupt, wie z. B. von 0 -> 1
in der Digitaltechnik. Sie finden allmählich statt, so wie in der Natur der Wechsel von einer Jahreszeit zur
nächsten nicht spontan geschieht. Bzgl. der Zusammenhänge zwischen Phase und Jahreszeit schreibt das
Neijing:
Huangdi sagte: "Die drei Frühlingsmonate bringen neues Leben in alle Dinge der Natur. ... Es ist die Zeit für Dehnungsübungen,
die Sehnen und Muskeln lockern. ... Jahreszeit der Leber. ... In den drei Monaten des Sommers herrscht Überfluß.
... Zur Jahreszeit des Feuers und des Herzens zählt auch der Spätsommer, der dem Erdelement entspricht. ...
In den drei Monaten des Herbstes kommen alle Dinge in der Natur zur Reife. ... Während der Wintermonate welken die Dinge, sie
ziehen sich zurückt, gehen nach Hause und treten in eine Phase der Ruhe ein, so wie Seen und Flüsse zufrieren
und Schnee fällt. ...
Ich habe einen vollständigen Zyklus beschrieben. Der Frühling ist der Anfang aller Dinge, und die Energie sollte
offen und fließend gehalten werden. Der Sommer intensiviert diese Offenheit, so daß ein Austausch zwischen inneren
und äußeren Energien stattfinden kann. Im Herbst ist es wichtig, die Energie zu bewahren, und im Winter schließlich wird
die Energie gespeichert."